MEDIZINISCHE MASSAGE
Durch das Massieren werden eine Vielzahl von Strukturen beeinflusst: die Rezeptoren in der Haut und Unterhaut, in der Muskulatur, im Muskelbindegewebe, den Muskelfaszien und in den Gelenken.
Bei der medizinischen Massage wird eine allgemeine Entspannung und Schmerzlinderung angestrebt. Der Kreislauf wird durch das Massieren aktiviert und die Immunlage verbessert.
Mit dieser Art der Massage können unterschiedliche Wirkungen erreicht werden. Entscheidend für die Art der Wirkung sind Ort der Massage, Art der Griffe, Grösse der bearbeiteten Fläche, Zeitdauer des mechanischen Reizes, Häufigkeit der Behandlung, Dynamik und unterschiedliche Geschwindigkeiten.
a) Biochemische Wirkung: Substanzen werden lokal im Gewebe freigesetzt und aus dem Gewebe ausgeschwemmt:
- arterielle Hyperämie (massiver Druck) - Mastzellen werden gereizt und setzen Histamin (vasodilatierend) und Heparin (Gefässpermeabilität wird erhöht) lysosomale Enzyme bauen Zelltrümmer ab. Prostaglandin E2 wirkt schmerzauslösend und vasodilatierend. Serotonin wirkt im ZNS schmerzlindernd und angstlösend und lokal schmerzauslösend und vasodilatierend. Nozizeptoren werden desensibilisiert und Schmerz wird gelindert. Durch den erhöhten Stoffwechsel wird das Gewebemilieu verbessert und die Muskulatur wird wieder schneller leistungsfähig.
b) Mechanische Wirkung: wirken auf die Gefässe und die Verschieblichkeiten der Strukturen ein. Die Körperflüssigkeiten werden durch den Massagedruck und die Massagebewegung beeinflusst. Die Strukturen werden dadurch trainiert und wirken entstauend, dies vor allem im Venen- und Lymphsystem.
c) Neurale Wirkung, die Reize der Massagegriffe werden vom peripheren Nervensystem und vom ZNS aufgenommen und verarbeitet. Die neurale Wirkung hat eine wichtige Bedeutung in der segmentalen (Fernwirkung) Therapie. Sie wirkt muskeldetonisierend, entfaltet eine Wirkung auf innere Organe und lindert Schmerzen, löst Angstzustände und entspannt. Sympathikus und Parasympathikus werden beeinflusst und eine Ausgeglichenheit des Körpers (Homöostase) wird angestrebt.
Hauptsächliche Anwendungsgebiete
• Schmerzen im Bewegungsapparat
• Rücken-, Schulter- und Nackenschmerzen
• Rheumatische Erkrankungen (z.B. Hexenschuss usw.)
• Kopfschmerzen
• Allgemeine Müdigkeit und Verspannungsschmerzen